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Motorgüterschiff - Hohensaaten


Technische Daten und Informationen:

Das Schiff wurde 1960 auf der Werft in Oderberg gebaut.

Es gab weitere 3 baugleiche Schwesternschiffe mit den Namen:
MS Henningsdorf, Malz und Oderberg

Die Hauptdaten waren:

Länge über alles: 66,65 m
Breite über alles: 8,16 m
Seitenhöhe: 2,30 m
Tiefgang leer: 0,62 m beladen: 2,00 m
Tragfähigkeit max. nach letzter Eichung: 667,3 t
Maschinananlage: Hauptmaschine Typ 8 NVD 36
Leistung: 400 PS / Drehzahl 500 U/min

Das Schiff gehörte nach seiner Indienststellung zum VEB Binnenreederei Berlin und hatte die Registernummer MS 5 - 378 B

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Schiffsführer war von 1972 bis 1982 Dietrich Giesler aus Eisenhüttenstadt.
Schiffsführer des MS-Hohensaaten
Hohensaaten / Wappen am Schiff im DDR-Einsatz

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* Info zum Wappen von Hohensaaten am Schiff *

Viele Schiffe des VEB Binnenreederei Berlin führten am Steuerhaus das Wappen der Namensgebenden Städte und Gemeinden.

Hohensaaten hatte zu DDR-Zeiten offiziell kein eigenes Wappen !! - Jedoch wurde im Zuge der stattfindenden 720 Jahr Feierlichkeiten 1978 - anlässlich der ersten namentlichen Erwähnung von Hohensaaten im Jahre 1258 - im Gemeinderat beschlossen - ein (inoffizielles) Wappenschild zu erstellen. Es wurde dann beim großen "Fischerumzug" erstmalig in der Öffentlichkeit vorgestellt und beim Umzug voran getragen.

120 Jahre Hohensaaten / Wappenschild mit Umschrift

Dieses zeigt einen Bootshaken und eine Pootsche gekreuzt, welches die Schiffahrt der Gemeinde symbolisiert. Der im oberen Teil dargestellte silberblaue Fisch steht für die Traditionen der Fischerei in der Gemeinde - der Anker im unteren Feld versymbolisiert den Schiff-& Bootsbau und die Werft in Hohensaaten. Die Grundfarbe weiß ist umrahmt von einer roten Außenkante und verdeutlicht die Zugehörigkeit der Gemeinde Hohensaaten zur Mark Brandenburg.

Obwohl dieses "Wappen" niemals zu offizieller "staatlicher Anerkennung" in der Heraldik gelangte, wurde es geduldet "ehrenhalber" durch das Motorgüterschiff "Hohensaaten" - am Steuerhaus des Schiffes viele Jahre lang - über die Flüsse und Kanäle im In- und Ausland getragen.

Nach der Wende 1990 wurde ein neues Wappenschild entworfen - [ wurde aber ebenfalls nicht genehmigt ].

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Wappen von Hohensaaten nach 1990

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Nach der Wende wurden alle Schiffe der Binnenreederei Berlin im sogenannten Kiesloch in Niegripp zusammengezogen und verankert. Wie bei einer Ausstellung konnten Interessenten die Schiffe besichtigen und auch kaufen. Da diese Motorgüterschiffreihe, zu der auch das MS-Hohensaaten zählte, schon "ältere Damen" waren, fanden sich keine nennenswerten Käufer. Nach einer Irrfahrt zu verschiedenen Standorten wurden für die nicht zu verkaufenden Schiffe die Verschrottung beschlossen.

Das MS-Hohensaaten war zuletzt im Binnenschiffsregister des Amtsgerichtes Berlin Charlottenburg unter der Registernummer 550 registriert und wurde nach seiner Abwrackung am 30.5.1996 auf dem Gelände der Märkischen Bunker- und Service GmbH & Co. KG in Parey am 10. Sept. 1996 aus dem Schiffsregister gelöscht.

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© Uwe Giesler / Berlin