Unterscheidungshilfe

für die Schiffsidentifizierung
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MERKMALE
 
Ankergeschirr vergrössern
Eine gute Bestimmung des Baunamens ergibt sich aus den Daten auf dem Ankerstock - alle DDR-Schiffe trugen die Schiffspassnummer auf dem Ankerstock ! - Anhand der Baulisten ist somit eine Identifikation möglich - Hier im Beispiel die Nummer P-110 => Fahrgastschiff mit Baunamen "Walter Kranewitz" / heute heißt Sie "Diensdorf".
 
Rechts hatten alle Oderberger Typ I - 4 Fenster und keine Türen, das Steuerhaus hatte den Eingang mittig mit jeweils 1 Fenster davor und dahinter. Das Wohnkabinen-Oberdeck war als Glattdeck ausgeführt.
 
links hatten die Oderberger 3 Fenster und 2 Türen, im hinteren Steuerhaus waren 5 Fenster vorhanden. An der Heckfront der Wohnkabine waren 2 Fenster vorhanden. Dies ist das markanteste Merkmal, da Boizenburger und Roßlauer diese nicht besaßen.
 
Hier ist ein Vertreter der Baureihe Boizenburg * zu sehen. markant ist das Steuerhaus. Dieses gab es nur bei dieser Bautype und der Baureihe Oderberg II. Unterscheidungsmerkmal ist hier die Wohnkabine. Diese besaß links 4 Fenster und 2 Türen sowie rechts 3 Fenster und 2 Türen. Diesen Bautyp kann man auch am Wohnkabinen-Oberdeck erkennen, es ist ebenfalls ein Glattdecker. Anders als sonst bei den Boizenburgern üblich.
 
Auf diesem Foto ist das Heck eines Oderberger Typ II zu sehen. Markant sind die 2 Aussparungen im Schanzkleid, die es nur bei diesem Typ gab. In der Rückfront der Wohnkabine sind 2 Fenster, diese sind beim Typ Boizenburg nicht mehr vorhanden.
 
Diese Schiffe sind von der Baureihe Boizenburg / Roßlau. Die Steuerhäuser besaßen in der Rückfront nur noch 3 Fenster. Die Wohnkabine ist links mit 4 Fenstern und 2 Türen versehen. Rechts mit 3 Fenstern und 2 Türen. Die Wohnkabinen-Oberdecks hatten beidseitige Aufsätze und an den Türen Erhöhungen um für eine bessere Kopffreiheit zu sorgen.
 
Das Schanzkleid am Bug ist ebenfalls ein guter Identifikator, da alle Schiffstypen unterschiedliche Schanzkleider aufwiesen. Der Typ Oderberg I hatte am geraden Steven eine hochgezogene Schanze die mittig spitz zusammen lief. Die auslaufenden Seiten hatten kaum eine Neigung. Aussparungen gab es nicht da diese Schiffstypen nicht mit einer Schubschulter ausgerüstet waren.
 
Hier zu sehen, das Schanzkleid eines Oderbergers Typ II. Am Bugsteven laüft diese hoch aufgezogen aber in stark runder Form mittig zusammen. Die auslaufenden Seiten hatten ebenfalls kaum eine Neigung, jedoch gab es hier erstmalig die markanten Aussparungen, für die Koppelseile, die im Schubeinsatz benötigt wurden. Daher wurden auch ab dann 3 vordere Poller gesetzt.
 
Das markanteste Schanzkleid hatten wohl die Boizenburger Schiffstypen. An den vorderen Bugseiten ist das Schanzkleid durch eine sehr markante, nach oben geschwungene Stufe stark erhöht worden. Dadurch laufen die Seiten in einer spitzen Neigung nach hinten ab. Ebenfalls teilweise vorhanden waren die Aussparungen für die Koppelseile, jedoch doppelt so breit wie beim Oderberger II und mit integrierten Führungsrollen oder Klauen ausgerüstet.
 
Das Schanzkleid der Roßlauer dagegen war ohne die beschriebene Stufe ausgeführt. Das ist wohl das markanteste Merkmal um Boizenburger und Roßlauer zu unterscheiden. Die Seiten waren somit weniger geneigt. Ebenfalls gab es teilweise Aussparungen mit Rollen und Klauen. Die teilweise zusätzlichen Koppelösen in den Schanzen, gab es bei beiden Typen und kann somit nicht einer Zuordnung dienen.
 
Ich hoffe sie konnten Ihr gesuchtes Schiff identifizieren
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