am 29.11.2005 gesunken

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Motorgüterschiff - Eberswalde


Leck in der Bordwand - Schiff gesunken


Emden - Aus noch nicht geklärter Ursache lief am Morgen des 29.11.2005 gegen 8.30 Uhr auf der Ems das 80 Meter Binnenschiff "Eberswalde" aus dem Ruder und kollidierte mit einer Dalbenreihe vor dem Emssperrwerk.

Das in Berlin beheimatete schlug dabei leck und sank innerhalb von nur wenigen Minuten vollständig. Nur bei Ebbe ragen einige Teile aus dem Wasser. Die beiden Besatzungsmitglieder konnten sich in einem Beiboot unversehrt in Sicherheit bringen und wurden vom Tonnenleger "Gustav Meyer" aufgepickt. Die Schifffahrt auf der Ems ist durch das Wrack nicht beeinträchtigt, da das gesunkene Schiff nicht in der Fahrrinne liegt. Die Ems wurde nach einer kurzen Sperrung gegen 11.45 Uhr für den Verkehr wieder freigegeben. Die mit 1000 Tonnen Kaliumphosphat für Haldensleben beladene "Eberswalde" kam aus Emden und war in Richtung Leer unterwegs, als sie aus dem Ruder lief. Der Kapitän versuchte daraufhin, sein Schiff an der Dalbenreihe vor dem Sperrwerk festzumachen. Dabei prallte das Binnenschiff aber wegen des Flutstroms mit dem Dalben und wurde aufgerissen. Wasserschutzpolizei und Wasser- und Schifffahrtsamt sicherten die Unglücksstelle mit Wracktonnen ab. Eine Gefährdung der Umwelt bestand nach Einschätzung der Behörden bis zum Abend nicht. Das Düngemittel, das aus dem Frachtraum austrat. sei für die Umwelt nicht schädlich, die rund 5 Tonnen Treibstoff würden sich noch im bisher nicht beschädigten Tank befinden. Das Schiff selbst liegt stabil auf Grund. Am 30.11. sollen die Bergungsarbeiten eingeleitet werden.

Die "Eberswalde" soll so schnell wie möglich gehoben werden.
Quelle: Tim Schwabedissen vom 30.11.2005

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Skizze des Unfallortes
Skizze vom Unglücksort - Nähe der Ortschaft Ditzum

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Bergung des gesunkenen MS „Eberswalde“ am 20.12.2005 erfolgreich beendet

Die "Eberswalde" schwimmt wieder. Zwei Bergungskräne hoben das Binnenschiff gestern Vormittag in Höhe Ditzum, wo es vor drei Wochen gesunken war.
Nachdem die Bergungsaktion zunächst für Sonntag geplant war, fand sie nun endgültig gestern statt. Am Wochenende waren fünf dicke Stahltrossen unter dem Havaristen durchgezogen und fixiert worden.
Gegen neun Uhr begannen die Schwimmkräne "Atlas" und "Amsterdam" der beiden deutschen und niederländischen Bergungsunternehmen Bartel & Sohn aus Mühlheim/Ruhr und BTS aus Schiedam gestern mit ihrer Arbeit. Nach dem Heben wurde der Laderaum mit leistungsstarken Pumpen zunächst gelenzt. Ferner musste das Leck an der Außenhaut der 80 Meter langen "Eberswalde" abgedichtet werden, um den Havaristen wieder schwimmfähig zu machen. Das nun schwimmfähige Wrack ist mit Hilfe der Schlepper „Büffel“ und „Meerval“ in den Leeraner Hafen verbracht worden. Das Aufsichtfahrzeug MS „Friesland“ des WSA Emden hat den Schleppzug auf der Ems begleitet.

Es sei geplant, das 40 Jahre alte Binnenschiff dort bei der Firma Evert Heeren zu verschrotten, sagte der Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Emden, Stefan Ostermeier.
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© Uwe Giesler / Berlin