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MS-Meissen schafft den Domfelsen nicht
Spektakulärer Aufsetzer am 17. Mai 2005
Magdeburg: - Spektakulärer Aufsetzer auf der Sandbank unter der Strombrücke:
Sonnabend, gegen 16. 30 Uhr, war das etwa 70 Meter lange Gütermotorschiff
"Meißen" auf der Cracauer Seite in Ufernähe gedriftet
und war mit dem Bug offenbar in die Untiefe geraten. So jedenfalls stellte
es sich den jeweils 25 Magdeburgern dar, die zu beiden Seiten der Elbe
das außergewöhnliche Schiffsmanöver beobachtet hatten
- und die vergeblichen Versuche der Mannschaft, sich aus eigener Motorkraft
zu befreien.
Auch als der in Höhe des Handelshafen stationierte Schlepper TR 1 herbeigeeilt
war, klappte es nicht auf Anhieb, das Schiff in die Strommitte zu bringen.
Augenzeuge Uwe Bunk berichtete: Nach etwa 30 Minuten manövrierens
gelang es den beiden, nachdem der Schlepper seitlich angelegt hatte, mit
vereinten Kräften in Rückwärtsfahrt, also talabwärts,
ins Fahrwasser zu gelangen. Für Bunk ein außergewöhnlicher
Fall: Ein unter der Strombrücke derart manövrierendes Schiff
hatte es seines Wissens nach in den letzten 10 Jahren nicht gegeben. Bunk
wohnt nicht nur am Elbufer. Er ist auch beruflich mit der Binnenschifffahrt
verbunden. Beim Motorschiff habe es sich um einen so genannten Boitzenburger
gehandelt. Dieser Schiffstyp war in den 60 er Jahren in Boitzenburg gebaut
worden.
Bunk: Als das Schiff in der Fahrrinne war und vom "TR 1" in
Richtung Domfelsen geschleppt wurde, honorierten es die Zuschauer mit
Beifall.
Bei der Polizei geht der Zwischenfall nicht als Havarie in die Akten ein.
Die tschechische Besatzung habe das alte Fahrzeug einfach überschätzt,
hatte bereits am Herrenkrugfelsen Schwierigkeiten, sagte Polizeisprecher
Ralph Völker. Gleiches passierte an der Strombrücke, dem Engpass
Nummer 2 auf der Stadtstrecke.
Da erst habe er offenbar einschätzen können,
dass der Domfelsen als berüchtigtes Nadelöhr aus eigener Kraft
nicht mehr zu schaffen war und den Schlepper geordert, sagte Völker.
Bis zu seinem Eintreffen habe der Schiffsführer die Fahrrinnen für
nachfolgende Schiffe freimachen, in der Uferzone "parken" wollen.
Grundberührung aber sei nicht gemeldet worden, erklärte er.
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