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MS-Hohen Luckow / das Filmschiff aus dem Polizeiruf 110
Folge 62 ... die letzte Fahrt / Erstaustrahlung am 02. Dezember 1979 im Fernsehen der DDR - 1
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Die wahre Geschichte rund um das Schiff / 1978 ~ 1979
~ Vorspann ~
Berlin / 1978: - in Vorbereitung auf diese Serie der beliebten Fernsehserie "Polizeiruf 110" für das DDR-Fernsehen wurde beim VEB Binnenreederei Berlin ein Motorgüterschiff geordert, auf dem in großen Teilen diese Serie im Dezember 1978 gedreht werden soll.
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Der VEB Binnenreederei sagte zu und plante für die Arbeiten der DEFA - das Motorschiff "LUCKAU" (MS 5-408 B) - für die gesamte Drehzeit in einer kompletten Fahrtrelation ein. Damit war der Schiffsname des Filmschiffes geboren und es sollte nach dem Skript der DEFA eigentlich "nur" > LUCKOW < heißen ... da das Schiff während seiner normalen Frachtfahrt genutzt werden sollte, wollte man den tatsächlichen Schiffsnamen, durch Änderung der letzten beiden Buchstaben "AU" umpinseln in "OW" ... gemäß der Planungen der Binnenreederei wäre das Schiff auf der Relation von Rüdersdorf mit Kalksteinen beladen für Demmin über Eberswalde - Schiffshebewerk Niederfinow (Oberhafen) - Abstieg - zum Unterhafen - [also eigentlich genau anders herum wie später im Film zu sehen !!] - weiter über Hohensaaten nach Demmin gefahren / dort Entladung der Kalksteine und "leer Schiff" nach Anklam - dort Beladung mit Eisenerz für das Eisenhüttenkombinat-Ost (EKO) in Eisenhüttenstadt !!
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Auch ist bekannt, das die ursprüngliche Beziehungsgeschichte die dem Film zu Grunde lag, eigentlich in weiten Teilen einen anderen Filmverlauf nehmen sollte und sich nicht auf dem Eis oder auf massiv zugefrorenen Gewässern abspielte ... vermutlich wäre dann der "Tote" auf dem Schiff oder in unmittelbarer Nähe zum Schiff - auf Land liegend - gefunden worden, denn diesen Winter konnte keiner planen .... - aber der kam und wurde ein "Jahrhundertwinter !! ... und damit fingen die Probleme an :
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~ Wintereinbruch / Probleme mit dem geplanten Schiff ~
Winter 1978 / 79 : - durch den schnellen Wintereinbruch war die Binnenreederei nicht mehr in der Lage das geplante Motorgüterschiff "Luckau" für die Dreharbeiten aus seinem letzten Fahrtgebiet in den Bereich Berlin zu beordern, noch die geplante Fahrt in der vorgesehenen Relation überhaupt durch zu führen, da besonders die Kanäle in kurzer Zeit massiv zufroren ... und darüber hinaus wurde die Staatsreederei seitens des Magistrats von Berlin (Ost) angehalten alles erdenkliche zu tun, um die Wärmeversorgung der Stadt mittels der Zulieferung von Kohle für das Kraftwerk Rumelsburg - verladen im Hafen von Königs Wusterhausen an der Waggon-Kippanlage - unbedingt aufrecht zu erhalten ... / daher wurden sämtliche im Umland von Berlin befindliche Frachtschiffe und Schubeinheiten mit Schubprahmen gekoppelt - zusammen gezogen und mittels massiver Unterstützung durch die Eisbrecherflotte auf der Relation KWh - Berlin-Rummelsburg zum Einsatz gebracht. ".. auch " mein Schiff " - das MS - Hohensaaten war dabei ...
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~ Dreharbeiten / nunmehr auf mehreren Schiffen ~
Die Lösung : - da die Dreharbeiten nicht verschoben werden konnten, mußte eine Lösung des Schiffsproblemes her ... und diese wurde dann eben so gelöst, das man nun keine durchgehende Fahrt mehr auf "einem" Motorschiff machen konnte, sondern sich zu den Dreharbeiten auf mehreren (insgesamt letztlich 3 Motorschiffen) an den entsprechenden Drehorten verständigte.
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Seitens der Binnenreederei und der DEFA einigte man sich nunmehr darauf, für die Filmarbeiten im Berliner Umland - das Motorschiff "TETEROW" - zu verwenden, sowie auf - das Motorschiff "ZITTAU" - welches sich damalig im Hafen Anklam befand - für die Filmaufnahmen im Bereich Küste. / Aber damit fingen die Probleme in der Umsetzung schon an, denn bekanntlich ist der Original Schiffsname "Teterow" viel länger als der Filmschiffsname "Luckow", das konnte aber so geklärt werden, das man ein Transparent entwarf, auf dem nunmehr der längere Filmschiffsname "HOHEN LUCKOW" stand - das hatte natürlich auch den Vorteil, das man dieses Plakat dann auf den übrigen Schiffen verwenden konnte (und mußte) ... allerdings ist dies bei genauer Betrachtung dann auch im Film zu sehen, da es scheinbar nicht so halten wollte wie geplant ...
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