Schiffstyp
Kontrollboot "SB 4 - Zeisig"
 
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Bootstyp SB-4 Zeisig / WS-136 bei einer Bootskontrolle
     
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Kontrollboot SB 4 / Zeisig

Technische Daten und Informationen:

Projekt ??

Die Schiffe wurden ab 1960 beim VEB Oberelbe Königstein gebaut.
(die Gesamtzahl / Stückzahl der in Großserie gebauten Boote ist unbekannt)


Die Hauptdaten waren:

Länge : 4,60 m
Breite : 1,65 m
Tiefgang : 0,50 m

Maschinentyp: Wartburg 313 -Sport / Wartburg 311 mit 1000 cm3
Leistung dieser Baureihe: 50 PS / 50 km/h

gekuppelt mit einem Wendegetriebe Typ LEWO 20

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Diese Bootsserie basiert auf dem Grundbautyp der für den Privatmarkt konstruierten und gebauten Holzboote der Typenserie Zeisig I / II und Duo, welche jedoch auf mehreren Bootswerften (u.a. PGH Müggelspree & bei Hermann Döring Schmöckwitz) in Berlin erbaut. Entgegen aller Annahmen wurden einige dieser Boote zwar für DDR-Behörden gebaut, waren aber nicht im Polizei WS - Einsatz, sondern bei anderen staatlichen Institutionen aktiv.

Somit wird der Bootstyp SB-4 "Zeisig" (aus genietetem Aluminium), abweichend von den Berliner Holzbooten - in erweitereter Ausstattung - speziell für die Wasserschutzpolizei der DDR - in Königstein erbaut - sehr häufig verwechselt und fälschlicherweise als ex Polizeiboot angeboten !!

* Zeisig - Boote in Holzausführung waren keine Polizeiboote !! *

Die bei der Wasserschutzpolizei im Einsatz befindlichen Boote hatten von Anfang an starke Mängel, insbesondere bei der Kontrolle der Berufsschifffahrt erwiesen sich diese Boote als zu instabil / z.Bsp. bei der Heranfahrt und beim Übersetzen des Beamten - der Motor befand sich in Mittellage zwischen dem Fahrstand und dem hinteren Heck-Sitzbereich, welche somit im Diensteinsatz ungenutzt blieb und meist immer abgedeckt war. Dennoch wurde eine große Anzahl von diesen Booten von der WS der DDR übernommen.

Der Einsatz erfolgte mit max. 2 Mann Besatzung im Binnenland.

Der als "ZEISIG" bekannte Bootstyp kam bis auf den Küstenbereich in fast alle Dienststellen der WS der Bezirke zum Einsatz - auch auf den Stauseen der Talsperren waren sie anzutreffen. Der Einsatz blieb aber der "Schönwetterfahrt" ohne Planenverdeck vorbehalten und wurde später hauptsächlich im Uferrandgebiet - zur Kontrolle der Sportschifffahrt und der Einhaltung der Bestimmungen für Freizeitangler - durchgeführt.

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Nach Einführung der Bootsklasse "LOTOS" ab 1975 - wurden die Boote schrittweise außer Dienst gestellt - sie wurden an Volkseigene Betriebe oder in Privatbesitz verkauft.

Ein Verbleib der Boote ist heute kaum noch nachweisbar, da u.a. keine Bauunterlagen der Schiffswerft Königstein Oberelbe (Bauliste) mehr existieren.

Sicherlich ist davon auszugehen, das auch noch heute viele dieser Boote - in Privatbesitz befindlich - im Einsatz sind und ihre Liebhaber gefunden haben. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich die heutigen Bootsinhaber bei mir melden würden, um somit den Verbleib und die Historie der Boote besser klären zu können.

( Die Boote führten lückenhafte Kennungen bis WS 101 / dann in Folge bis WS 140 nach Außer Dienststellung wurde dieser WS-Nummernkreis an die Boote des Typs Lotos erneut vergeben !! )

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