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Eisbrecher Baureihe "Magdeburg"
Technische Daten und Informationen:
Die 4 Schiffe wurden 1954 auf der Edar Ande Werft in Magdeburg gebaut.
(davon 2 Stück als Dampfeisbrecher für die Volksrepublik
Polen !! - nicht ausgeliefert)
* gebaut wurden 2 Serien zu je 2 Schiffen *
Die Hauptdaten der 1. Bauserie waren:
Länge über alles: 38,44 m
Breite über alles: 8,40 m
Tiefgang bei Leerfahrt: 1,80 m
Maschinenanlage: Hauptmaschinen Typ 2 x Dampfmaschinen
Leistung der Hauptmaschinen: 2x 250 PS
Maschinenanlage nach Umbau: Hauptmaschinen Typ R8
DV 136A
Leistung der Hauptmaschinen: 2x 420 PS
Reisegeschwindigkeit: 10 km/h
Diese beider ersten DDR-Eisbrecher-Neubauten mit Dampfmaschinen
bestückt, waren für die Volksrepublik Polen im Rahmen der Reparationsleistungen
gedacht - leider bewährten sich diese Schiffe nicht, ständige
Probleme führten letztlich dazu, das die Schiffe durch den polnischen
Reeder nicht abgenommen wurden.
Somit wurden die Schiffe mit den Namen Puma und Lampart in die Flotte
der DSU eingegliedert. 1959 und 1960 wurden beide Schiffe in Roßlau
komplett umgebaut und mit Dieselmaschinen bestückt / umbenannt in
Hai und Robbe wurden Sie bei der Binnenreederei Berlin bis 1961 weiterbetrieben
und danach zur Volksmarine verlegt.
Dort waren beide als Schlepper bis 1990 im Einsatz und wurden zwischenzeitlich
nochmals modernisiert. Nach 1990 wurden die Schiffe ausgemustert. Der
Hai wurde nach Bremen verkauft und in ein Katinenschiff "umgemodelt"
- die Robbe wurde in die Niederlande verkauft und im Jahre 2000 nach Nassau verkauft.
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Die Hauptdaten der 2. Bauserie waren:
Länge über alles: 34,47 m
Breite über alles: 7,45 m
Tiefgang bei Leerfahrt: 1,55 m
Maschinenanlage: Hauptmaschinen Typ SKL - Diesel
Leistung der Hauptmaschinen: 320 PS
Maschinenanlage nach Umbau: Hauptmaschinen Typ SKL
- Diesel
Leistung der Hauptmaschinen: 540 PS
Reisegeschwindigkeit: 12 km/h
Die Eisbrecher der 2. Bauserie erhielten gleich Dieselmotoren
vom Typ SKL - leider waren aber auch hier Probleme zu verzeichnen. Die
Leistung von nur 320 PS erwies sich als zu gering im Einsatz bei der DSU,
wo diese Schiffe auch als Schlepper für den schweren Lastzubetrieb
gedacht waren. Somit wurden auch diese Schiffe mit neuen SKL Maschinen
mit nunmehr 540 PS bestückt. Das führte zu vollem Erfolg.
Ab 1957 im Einsatz bei der Binnenreederei Berlin wurden diese Schiffe
weiterhin mit den Namen Stralsund und Anklam - im schweren Schleppzugbetrieb
eingesetzt. Durch den Einsatz der neuen Eisbrecherserie vom Typ "Oder"
zog man diese Schiffe aus dem regulärem Eisbrecherdienst zurück.
Die "Stralsund" wurde 1975 in die damalige BRD verkauft, wo
sie weiterhin im Einsatz war. Zu unbekanntem Zeitpunkt weiterverkauft
nach Dänemark, ist der Verbleib des Schiffes bis heute ungeklärt.
Die "Anklam" war bis 1990 im Einsatz und wurde sogar während
Ihrer Dienstzeit bei der Binnenreederei mit einer Schubschulter zum schieben
von Prahmen ausgerüstet. Nach der Wende kam der Schlepper in den
Besitz des WSA-Eberswalde bis 1993 - dann in die Niederlande verkauft,
existiert das Schiff noch heute, jedoch befindet es sich nicht in Fahrt,
sondern ist seit 2004 in Amsterdam abgestellt.
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