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geplantes Motorgüterschiff
Die Schiffe sollten ab 1991 auf der Werft in Roßlau gebaut werden.
(geplant waren 19 Mehrzweckschiffe - inkl. 2 Ausbildungsschiffe)
PROJEKT TYP - MGS 750
Planungsvorbereitungen 1. Bauvariante
Mit den Planungen für das Projekt wurde das Konstruktionsbüro des
VEB Elbewerft Boizenburg / Rosslau betraut. Dabei legte die
Bauwerft einen ersten Entwurf zum Neubau vor, der auf den sehr guten Erfahrungswerten
der Werften beim Bau von Mehrzweckschiffen (z.B. des Typ SKS 342 für
den sowjetischen Markt) gewonnen wurde.
Da das neue Motorgüterschiff einen kombinierten Schütt-,
Stückgut und Containertransport realisieren sollte, ergab sich eine
kühne Idee, das Steuerhaus und den Wohnbereich im Bug anzuordnen
und diese beiden Komponenten in einer völligen Spitzbugform mit aufgesetztem
Ponton-Plattform oberhalb (gerades Heck und oberer Bugbereich) auszuführen
! - Somit entsprach die Grundkonstruktion einem Fahrgastschiffe z.B. bauähnlich
dem des Typs "Dichterklasse" der Edgar Andre Werft Magdeburg,
wobei statt der Fahrgastzelle eine Frachtsektion bei geänderter Bugform
zur Verwendung kam. Desweiteren war im Achterbereich eine Aufnahmekonstruktion
vorgesehen, welche bei Containerfahrten, die vorhandenen Lukenabdeckung
aufnehmen sollte. (s. Bildvergrößerung)
Dies hatte den Vorteil, das die lichte Höhe des Schiffes
voll ausgenutzt werden konnte, was sich besonders beim Containerverkehr bei
Kanalfahrt sehr positiv auf die Sichtverhältnisse ausgewirkt hätte.
Immerhin brauchte man so keinerlei Notwendigkeiten für eine hohe
Ausfahrbarkeit eines achtern angeordneten Steuerhauses berücksichtigen
um ständig allseitig gute Sicht zu haben.
Negativ dagegen ist das komplette Handling eines Buggesteuerten
Schiffes, da u.a. der maschinentechnische Teil komplett in der Hecksektion
untergebracht ist. Das bedeutet eine umfangreiche Instalation von Baumaßnahmen
zur Sicherstellung und Durchleitung der Bedien- und Steuerelemente vom
Bug bis in die Hecksektion und dies bei einem geplanten 3 Mann Betrieb
!!
Die Hauptdaten dieser 1. Bauvariante sollten sein:
Länge über alles: 79,50 m / Länge über KWL: 78,00
m
(mit geradem pontonförmigem Bug und Heck)
Breite auf Spanten : 8,96 m / Breite über alles: 9,00 m
Seitenhöhe: 2,50 m / 2,70 m
Fixpunkthöhe : 3,90 m bei einem Tiefgang von 1,10 m
Tragfähigkeit max.: 750 t oder 40 Container
Maschinenanlage: Hauptmaschine Typ 8 VD 36/24-Au
Gesamtleistung: 330 bis 440 kW
Bugstrahlruder: mit 95 kW
Geschwindigkeit (beladen): ca. 10 km/h
Laderaumabdeckung : 8 Luken / Stahl - Rolldeck mit Verschiebbarkeit für
den Containertransport
Letztlich konnte sich diese Bauvariante aus verschiedenen
Gründen nicht durchsetzen !!
Jedoch wurde diese Variante nie vollends aufgegeben -
mehr dazu im letzten Teil diese Abschnittes unter - Neuauflage alter Planungen
nach 1990 !!
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1987 - Planungsvorbereitungen
2. Bauvariante
1987 wurden somit Planungen für ein Schiff aufgenommen,
welches wieder der klassischen Variante des Schiffstyps "Gustav Königs"
entsprechen sollte.
Somit wurde der Steuerstand wieder in den Heckbereich
etabliert, wo sich auch sämtliche Wohn und Unterkünfte befinden
sollten. Im Bugbereich waren keine Wohneinheit mehr vorgesehen, da die
Planungsvorgaben nunmehr einen 2 - Mann Betrieb vorsah !!
Der Bug war erneut in der klassisch völligen Variante vorgesehen & das Heck in einer
vollrunden Konstruktion, wie dies auch bei den bisher bekannten
MGS der DDR (außer Typ Rostock) gehandhabt wurde. Neu ist die Übernahme vieler Elemente der Schubschiffe - so u.a. die Schwingungsfrei gelagerte Wohneinheit in "Containerbauweise" des Typs Kss "Berlin" und das breite Steuerhaus der Schuberserie SSS "Oberelbe", jedoch als Hubsteuerhaus - ebenfalls kam nunmehr wieder das 6-fach Luckenrolldeck zur Anwendung.
Die Hauptdaten dieser 2. Bauvariante sollten sein::
Länge über alles: 80,00 m / Länge über KWL: 79,50
m
(mit völligem Bug und rundem Heck)
Breite auf Spanten : 8,16 m / Breite über alles: 8,20 m
Seitenhöhe: 2,40 m
Fixpunkthöhe : 3,90 m bei einem Tiefgang von 1,10 m
Tragfähigkeit max.: 825 t oder 44 Container bzw. 38 bei vorhandenem
Lukendeck
Maschinenanlage: Hauptmaschine Typ 8 NVD 36/24-A-1U
Gesamtleistung: 330 kW
Bugstrahlruder: mit 95 kW
Geschwindigkeit (beladen): ca. 10 km/h
Laderaumabdeckung : 6 Luken / Stahl - Rolldeck mit Verschiebbarkeit
* für Containertransport sollte die Abnahme des gesamten Decks möglich
sein *
Auch diese 2. Bauvariante entsprach nicht ganz den Vorstellungen
des Auftraggebers und sollte daher nochmals überarbeitet werden !!
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1989 - Planungsvorbereitungen
3. und letzte Bauvariante
1989 entstanden nach nochmaliger Überarbeitung des
Gesamtkonzeptes - in Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden
und weiteren Beteiligten wie Auftraggeber und ausführende Bauwerft
die letzte bekannte Bauvariante.
Dabei wurde die Schiffsform nochmals abgeändert und
sah nunmehr wieder eine Schubschulter im Bugbereich vor, sowie eine abgeflachte Rundheckausführung
des Heckteils. Ebenso wurde die Steuerhausform und deren Zugänge
verändert. Eine weitere Änderung betraf das Lukendeck, welches
nunmehr eine Teilung in einer 12 fach Sektion vorsah. Dabei wurde die
Teilung der Ineinander - Verschiebbarkeit der Sektionen neu angeordnet,
was zu einer Gesamtöffnung von 50 % des Gesamtladeraumes führte.
Die Hauptdaten dieser 3. Bauvariante sollten sein::
Länge über alles: 79,99 m
Breite über alles: 8,19 m
Seitenhöhe: 2,40 m
Fixpunkthöhe : 3,95 m bei einem Tiefgang von 1,30 m
Tragfähigkeit max.: 800 t
Maschinenanlage: Hauptmaschine Typ 8 NVD 36/24-A1
Gesamtleistung: 450 PS
Bugstrahlruder: Typ Omega Jet mit 140 PS
Geschwindigkeit (beladen): ca. 15 km/h
Laderaumabdeckung : 12 Luken / Stahl - Rolldeck mit 50% Öffnung
Die Schiffe sollten nunmehr in dieser Bauausführung
zur Indienststellung ab ca. 1992 ausgeliefert
werden. Bekanntlich kam mit der Wende 1990 auch das "AUS" für
diesen Bau, da niemand mehr Interesse an einer neuen Motorgüterschiffsreihe
hatte.
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