Staatsyachten
 
der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
 
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1. Hochsee-Staatsyacht der DDR
 
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1. Staatsyacht "Ostseeland" (Baujahr 1961)

"Ostseeland II" (seit 04.04.1974)

Technische Daten und Informationen:

Das Schiff hatte am 28.01.1961 auf der VEB Warnow-Werft Warnemünde seinen Stapellauf
(Projekt 121 / Klassifizierung DSRK KM I Eis 4)


Die Hauptdaten sind:

Länge über alles: 40,56 m
Breite über alles: 7,95 m
Tiefgang : 2,51 m
Hauptmaschine: Dieselmotor Typ 6 KVD 43 I/K (Motorenwerk Rostock)
Modernisierung 1981: Dieselmotor Typ 8 NVD 48 A-20
2 Hilfsmaschinen: Typ 4 NVD 26 (je 75 kW)
Modernisierung 1984: 2 Dieselgeneratoren Typ 4 VD 21/15-2 (je 90kW)
Leistung der Hauptmaschine: 970 kW
max. Reichweite: 2800 sm
Reisegeschwindigkeit: 13 sm/h

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Haupteinsatzgebiet war das Küstenvorfeld der DDR, aber auch 1966 Fahrten nach Riga

Zur nautischen Ausrüstung gehörten unter anderem : Magnetkompass, Echolot, Funkpeiler, Decca-Funkmeßanlage Typ D-202 sowie weitere Funkanlagen & Decoder. Im Jahre 1974 wurde dieses Schiff umbenannt und wegen eines Neubaues mit gleichem namen in "Ostseeland II" umgetauft. 1981 wurde es nochmals einer Generalüberholung unterzogen, war Sie bis zum Ende der DDR weiterhin im aktiven Einsatz.

Nach der Wende außer Dienst gestellt und am 20.03.1991 in Privatbesitz verkauft - nach mehreren Eignerwechseln, ist Sie auch heute noch unter Ihrem derzeitigen Namen "RED SEA MAGIC" aktiv.

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Staatsyacht Ostseeland (Logo © Dieter Rohde)

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2. Staatsyacht "Ostseeland"

Technische Daten und Informationen:

Das Schiffe wurde am 01.07.1971 feierlich in Dienst gestellt.

Gebaut wurde das Schiff auf der Basis des militärischen Schiffstyp MSR-lang auf der Peenewerft Wolgast.
(Klassifizierung DSRK KM I Eis 4/1)


Die Hauptdaten sind:

Länge über alles: 60,90 m
Breite über alles: 7,77 m
Tiefgang : 3,36 m
Hauptmaschine: 2 x Dieselmotor Typ 40 DM
Verstellpropeller mit Ein- & Zweihebelbedienung
5 Hilfsmaschinen: Typ 6 VD 14,5/12-1 (je 60 kW)
Leistung der Hauptmaschine: 3677 kW
max. Reichweite: 1000 sm
Reisegeschwindigkeit: 16 sm/h

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Blick in das Steuerhaus der Ostseeland der Konferenzraum die Privat "ecke" des Staatsratsvorsitzenden der DDR

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Einsätze fuhr das Schiff mit Staatsoberhäuptern & militärischen Führungskräften im Bereich der Ostsee als Manöverbeobachter und bei Flottenübungen.

Zur Spezialausrüstung gehörten: Ballastkiel, 2 Schlingerkiele, 1 aktive Schlingerdämpfungsanlage mit je 1 Stabilisierungsflosse pro Bordseite.

Ihr Einsatz endete mit der Auflösung der DDR. Danach begann eine scheinbar endlose Geschichte von mehreren Verkäufen und währt noch heute. Zuerst ging das Schiff nach Schweden, dann lag es lange Zeit in Istanbul. Nunmehr soll es an einen Scheich in Dubai verkauft werden. ca. 13 Mill. Mark hat das Schiff die DDR-Bürger gekostet !!

(obwohl die Schiffe "offiziell" dem Rat des Bezirkes Rostock unterstellt waren, wurde der Schutz, die Sicherheit, sowie die Versorgung & Instandhaltung durch die 4. Flotte der Volksmarine gestellt.)

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1. Binnen-Staatsyacht der DDR
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1. Binnen - Staatsyacht "Albin Köbis" (Baujahr 1952)

Technische Daten und Informationen:

Diese Motoryacht wurde 1952 - als eines von drei Booten des Projektes 977 „Reisemotoryacht 20 m“ im Auftrag der DDR-Staatführung beim VEB Yachtwerft in Berlin-Köpenick gebaut. Sie wurde nach "Albin Köbis" benannt. Das Inventar und die Aufbauten bestanden aus kostbaren Tropenhölzern ...
(Klassifizierung DSRK KM I Eis)


Die Hauptdaten sind:

Länge über alles: 20,40 m
Breite über alles: 4,00 m
Tiefgang : 1,10 m
Hauptmaschinen: 2 - Dieselmotoren vom Typ 6 SW mit 380 PS
Leistung der Hauptmaschinen: 235,20 kW
max. Reichweite: 250 sm
Reisegeschwindigkeit: 12,5 sm/h
Besatzungsstärke: 1 Schiffsführer / 1 Maschinist / 2 Stewards (Wirtschaftspersonal)
zugel. Personenzahl: 20

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Diese Motoryacht kann zur repräsentativen Beförderung von Personal bei Fahrten auf Binnen und Haffgewässern, sowie im Küstenbereich genutzt werden. Aber auch bei induviduellen Urlaubs- und Touristenfahrten Verwendung finden. (Quelle: Baubeschreibung des VEB Yachtwerft Berlin)

Tatsächlich kam wurde das Schiff natürlich ausschießlich als Delegations- und Repräsentationsschiff für Fahrten der Staatsführung der DDR zur Anwendung. So war u.a. Fidel Castro zu Gast an Bord, als er Berlin besuchte.

Das Schiff selbst ist eine Motoryacht in gehobener Ausstattung und durch seine liebevolle und gepflegte Ausstattung mit warmen Tropenhölzern ein gelungene Komposition aus Funktionalität - ohne Protzwirkung - auf den Besucher bzw. Gast an Bord.

Der damalige Staatspräsident der DDR Wilhelm Pieck besuchte das Schiff sehr gerne - die Ruhe und Ausstrahlung des Schiffes und der Fakt, das diese Baureihe - obwohl luxuriös ausgestattet - keine Einzelfertigung für einen "Präsidenten" war, sondern es noch 2 weitere Schiffe des Typs gab, zeugte von der damals noch vorherschenden Ideologie nach Nähe zur Bevölkerung der DDR (Volkseigentum), - daher wurde das Schiff damals durch die Wasserschutzpolizei gesichert und nicht wie die spätere 2. Binnen-Staatsyacht durch das MfS.

Nach der Wende durchlebte das Schiff eine Anzahl von Eignerwechseln und von Trostlosigkeit, die letztlich sogar darin gipfelte, das das Schiff sank. Erst im Jahre 2009 erwarb der heutige Eigner das Schiff und baute es liebevoll im Originalzustand wider auf - es ist heute erneut eine Schönheit und hat seinen Liegeplatz im nunmehr wieder vereinten Berlin.

die Staatsyacht "Albin Köbis" in neuem Glanz / 2009

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2. Binnen-Staatsyacht der DDR

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2. Binnen - Staatsyacht "A.Köbis" (Baujahr 1974)

Technische Daten und Informationen:

Das Schiffe wurde am 01.10.1974 getauft und am 07.10.1974 in Dienst gestellt.

Gebaut wurde das Schiff beim VEB Yachtwerft Berlin - Köpenick

Typenbezeichnung: BIFA "Berliner Gewässer" - Typ "RB 34".
(Klassifizierung DSRK K M V aut 8 - Fahrgastschiff)


Die Hauptdaten sind:

Länge über alles: 35,82 m
Breite über alles: 5,10 m
Tiefgang : 1,20 m
Hauptmaschine: 2 x Viertakt-Dieselmotor Typ MAN D 2156 T
Schottelpropellerruder Typ "SPR" mit elektrohydraulischer Fernbedienung
5 Hilfsmaschinen: Typ 6 VD 14,5/12-1 (je 60 kW)
Leistung der Hauptmaschine: 2x 170 PS
max. Reisezeit nonstop : 10 h
Reisegeschwindigkeit: 20 km/h
Besatzung: 6 Crewmitglieder / 7 Gastronomische Bewirtschafter
zul. Personenzahl: 63 / inkl. max. Gästeanzahl: 50 Personen

Das Schiff kann auf allen Binnengewässern eingesetzt werden - bevorzugter Einsatzraum war Berlin.

Bei diesem Schiff wurde, wie auch schon bei der 2. Hochseeyacht "Ostseeland", eher ein funktionaler Zweckbau in Auftrag gegeben. Schon in der Projektbeschreibung ist ja der Verwendungszweck eher einem Fahrgastschiff zugeordnet, als dem Ansprch an eine moderne Staatsyacht. Es diente letztlich daher in seiner Verwendung der Herbeiführung von Kontakten auf ungezwungener diplomatischer Ebene von Vertretern der Wirtschaft und ganz selten im Rahmen von Fahrten der obersten Staatsführung und seinen Gästen, wie beim Besuch von Daniel Ortega (Präsident der Republik Nicaragua / 1979)

Eigner war das Büro des Ministerrates der DDR. Allerdings wurde das Schiff und seine Besatzung durch das MfS gestellt und gereedert. - Im Vergleich zu dem mit Edelhölzern ausgebautem Vorgängerschiff ist dieser Nachfolgebau daher eher ein "schwimmender Konferenzraum" und von seiner Struktur her ein „stählerner Viereckkasten“, obwohl dem Schiffskörper selbst eine moderne, schnittige Linie durch die Konstrukteure / Schiffbauer gefertigt wurde.

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"VINETA" / Konferenzraum "VINETA" / Steuerstand "VINETA" / Sanitärbereich

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Zum Einsatz kam das Schiff in den Berliner Gewässern - es hat keine Küstenklasse und verfügt weder über Schlafplätze noch über Einzelkabinen, was eine private Nutzung nach 1990 sehr stark einschränkte. Daher konnte es auch nur kurzzeitig als Passagierschiff - zuerst bei der Weißen Flotte (dann Stern & Kreisschifffahrt) genutzt werden, da es dafür ebenfalls nicht ausgelegt ist - und als solches ohne große Umbauten auch nicht nutzbar ist ... letztlich erfolgte der Verkauf in Privatbesitz mit mäßigem Erfolg.

ex Staatsyacht A.Köbis / heute als Vineta in Privathand

Nach der Wende 1990 wurde das Schiff verkauft und umgebaut. Zuerst in "Preussen" umbenannt ist es heute als "Vineta" in Privathand.

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