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1. Binnen - Staatsyacht "Albin Köbis" (Baujahr 1952)
Technische Daten und Informationen:
Diese Motoryacht wurde 1952 - als eines von drei Booten des Projektes 977 „Reisemotoryacht 20 m“ im Auftrag der DDR-Staatführung beim VEB Yachtwerft in Berlin-Köpenick gebaut. Sie wurde nach "Albin Köbis" benannt. Das Inventar und die Aufbauten bestanden aus kostbaren Tropenhölzern ...
(Klassifizierung DSRK KM I Eis)
Die Hauptdaten sind:
Länge über alles: 20,40 m
Breite über alles: 4,00 m
Tiefgang : 1,10 m
Hauptmaschinen: 2 - Dieselmotoren vom Typ 6 SW mit 380 PS
Leistung der Hauptmaschinen: 235,20 kW
max. Reichweite: 250 sm
Reisegeschwindigkeit: 12,5 sm/h
Besatzungsstärke: 1 Schiffsführer / 1 Maschinist / 2 Stewards (Wirtschaftspersonal)
zugel. Personenzahl: 20
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Diese Motoryacht kann zur repräsentativen Beförderung von Personal bei Fahrten auf Binnen und Haffgewässern, sowie im Küstenbereich genutzt werden. Aber auch bei induviduellen Urlaubs- und Touristenfahrten Verwendung finden. (Quelle: Baubeschreibung des VEB Yachtwerft Berlin)
Tatsächlich kam wurde das Schiff natürlich ausschießlich als Delegations- und Repräsentationsschiff für Fahrten der Staatsführung der DDR zur Anwendung. So war u.a. Fidel Castro zu Gast an Bord, als er Berlin besuchte.
Das Schiff selbst ist eine Motoryacht in gehobener Ausstattung und durch seine liebevolle und gepflegte Ausstattung mit warmen Tropenhölzern ein gelungene Komposition aus Funktionalität - ohne Protzwirkung - auf den Besucher bzw. Gast an Bord.
Der damalige Staatspräsident der DDR Wilhelm Pieck besuchte das Schiff sehr gerne - die Ruhe und Ausstrahlung des Schiffes und der Fakt, das diese Baureihe - obwohl luxuriös ausgestattet - keine Einzelfertigung für einen "Präsidenten" war, sondern es noch 2 weitere Schiffe des Typs gab, zeugte von der damals noch vorherschenden Ideologie nach Nähe zur Bevölkerung der DDR (Volkseigentum), - daher wurde das Schiff damals durch die Wasserschutzpolizei gesichert und nicht wie die spätere 2. Binnen-Staatsyacht durch das MfS.
Nach der Wende durchlebte das Schiff eine Anzahl von Eignerwechseln und von Trostlosigkeit, die letztlich sogar darin gipfelte, das das Schiff sank. Erst im Jahre 2009 erwarb der heutige Eigner das Schiff und baute es liebevoll im Originalzustand wider auf - es ist heute erneut eine Schönheit und hat seinen Liegeplatz im nunmehr wieder vereinten Berlin.
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