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Geschichte des Schifferkinderheimes - in Fürstenberg /O. (Eisenhüttenstadt) - von 1911 bis 1990
Die Anfänge - Vorgeschichte - des späteren Kinderheimes reichen zurück bis ins Jahr 1905 !!
Das heutigen Grundstück gehörte seinerzeit dem Bergwerksdirektor Franz Thielenberg [27.04.1851 - 1912.1924] der auf dem Gelände ein Hebewerk (Wasserwerk) baute und Wasser in ein Hochbehäter förderte. Dieses wurde durch ein Windrad angetrieben.
Wir alle kennen dieses Gebäude als Stallung der Familie Jäckel - es ist also der Klinkerbau zwischen dem Jungen und dem Mädchenhaus, welches teilweise in unserer Zeit als Waschküche genutzt wurde.
1911 übergab Franz Thielenberg per Schenkung der Stadt Fürstenberg /O. das Baugrundstück in den Seebergen als Schenkung zur Errichtung eines Bürgerheimes ... auf dem Gelände in der späteren Gubener Strasse 32, entstand in einer Bauzeit von 1913 bis 1920 dann das "Jungenhaus" ( die lange Bauzet ergab sich durch Stillstand der Bauarbeiten im 1. Weltkrieg ) - Das Gebäude übernahm dann der Verein " Schifferführsorge auf der Oder " mit Sitz in Breslau.
Im 1. Obergeschoss befand sich der größte Schlafraum für Jungen mit 20 Betten - welche von "Erziehern" in schwarzer Dienstkleidung betreut wurden - man ahnt also bereits den Bezug zur Kirche !! - 1925 wurde das Gebäude ( *gemeint ist damit das heutige Vorderhaus* )
von der Berufsgenossenschaft der Binnenschiffer
aus Breslau erworben und bekam den Namen :
"GOTTES ANKER"
Das Kinderheim betreute damals 42 Kinder unter Kirchlicher Führung. 1937 (im 3. Reich) wird in den historischen Unterlagen die Diakonisse Frieda Bruchmann als Leiterin des Kinderheimes erwähnt. Ab 1939 - in der Zeit des 2. Weltkrieges - kam die Betreuungseinrichzung der Kinder unter der Leitung der "NS ~ Wohlfahrt" / Am Ende der Kriegszeit 1944 - 45 wurde das Gebäude kurzzeitig sogar als "Notkrankenhaus" genutzt. Bis 1952 blieb das Kinderheim unter Kirchlicher Leitung der Diakonie Neuzelle.
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Die Leiterin war bis 1951 Frau Binjach. 1951 übernahm Gertud Stutz als letzte Kirchliche Leiterin das Kinderheim. Ab 1953 wurde die Einrichtung dann der
betrieblichen Führung der DSU - Schiffahrt (Deutsche Schiffahrts- und Umschlagszentrale) für
die Kinder der Angestellten der Reederei übertragen. Die Erzieher gehörten zur Volksbildung - das Wirtschaftspersonal zur Reederei.
Durch den Ausbau der Binnenschifffahrt
bedingt, entstand eine große Nachfrage an Heimplätzen für
Schifferkinder, wo beide Elternteile gemeinsam auf Fahrt waren ... was dazu führte, das 1954 ein Neubau im hinteren
Teil des Grundstückes mit weiteren 64 Heimplätzen entstand ... klick auf das Bild und du bekommst weitere Informationen !!
seit dem 06. Juni 1955 - anlässlich des 20. Todestages trug das SKH den Ehrennamen "Fiete Schulze"
... die Gesamtkapazität des Schifferkinderheimes betrug nunmher ca. 110 Heimplätze ...
Traditionell waren beim fahrenden Personal, also den Besatzungen
der Frachtmotorschiffe, beide Elternteile beschäftigt und befuhren gemeinsam
die Seen und Kanäle. Somit war es zwingend notwendig, die Kinder
während der Schulzeit, in Schifferkinderheimen unterzubringen. Während
der Ferienzeit bestand die Möglichkeit die Kinder mit auf das Schiff
zu nehmen. Bei den doch recht großzügig angelegten Wohnbereichen
der Motorgütterschiffe, war genügend Platz für eine 4-köpfige
Familie. Die Kinder verfügten sogar über ein Kinderzimmer und
einen seperaten Schlafraum mit zwei Kojen.
Ab 1957 war der Trägerbetrieb
dann der neugegründete VEB Binnenreederei Berlin.
Zu Hochzeiten der Binnenschifffahrt gab es mehrere Schifferkinderheime.
Das in Eisenhüttenstadt (Ortsteil Fürstenberg/Oder) gelegene,
war das größte der Objekte.
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Schifferkinderheim
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Fiete Schulze " |
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