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Lage der Grenzübergangsstellen
Der Grenzverlauf befand sich bis 1990 - in Flußmitte vom km 472 (Höhe Lütkenwisch) ~ bis hinter Boizenburg am km 566,3
Nach dem Fall der "Berliner Mauer" 1989 wollten auch die Anwohner der Elb-Regionen Übergange zur Bundesrepublik Deutschland. Somit wurde mit Hilfe der Bundesdeutschen Reedereien an der Elbe ~ neue (alte) Fährverbindungen geschaffen. Diese sollen hier kurz dargestellt und dokumentiert werden.
* Mit der Wiedervereinigung am 03.10.1990 endete diese kurze Geschichte ~ die Fährverbindungen jedoch blieben *
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| ... Grenz ~ Fährverbindungen in der DDR ~ elbabwärts in der Nachwendezeit ... |
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Nutzung
Die kurzfristig geschaffenen Grenzübergänge wurden oftmals provisorisch angelegt, um einen Übergang über die Elbe zu ermöglichen. Dazu wurden auf der DDR Seite direkt an der Elbe (meist an alten Fährstellen) Kontrollpunkte eingerichtet. Die Besonderheit dabei ist, das man natürlich auf das "amtliche" nicht verzichtete und somit sogar eigene Grenzstempel für die Kontrolleure ausgab.
* Die Grenzstempel trugen das Symbol für die Binnenschifffahrt - nicht wie eigentlich üblich die für Fahrgastschiffe !! *
Abfertigung / Kontrolle
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| Fährstelle ~ Lenzen / Elbe - km 484,6 - ab 02. Dezember 1989 !! |
| Grenzübergangsstelle / DDR |
Fährschiffe |
Grenzabfertigung |
Grenzstempel (Visa) |
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| Lenzen |
nach Pevestorf (BRD) |
Fährstelle Lenzen |
- Grenzöffnung - |
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Info: .. zum Übergang Lenzen (DDR) ~ Pevestorf (BRD)
Die Güst wurde an der alten Fährstelle in Lenzen (seit 1945 stillgelegt) eingerichtet. Zuerst wurde ein provisorischer Anleger geschaffen und der Fährbetrieb mit den Fahrgastschiffen der BRD "MS Lüneburger Heide" & dem MS "Deutschland" eingerichtet. Ab 02.12.1989 konnten die DDR Bürger diese Verbindung nutzen - jedoch keine Bundesbürger !! ~ das war erst ab dem 06.01.1990 gestattet. Die Überfahrt erfolgte auf die andere Elbseite, wo sich jedoch nichts befand - somit organisierten Westdeutsche Busunternehmer einen Bustransfer in die näheren Orte auf Bundesdeutscher Seite.
Der Lenzener Einwohner Erich Butchereit übernahm dann die ex Moselfähre "St. Servatius" - die der Stadt Lenzen übereignet wurde. Nach kuzer Aufarbeitung des Fährschiffes ging diese - am 27. März 1990 umbenannt in "Westprignitz" in den Einsatz.
Sie ist damit die einzige Fähre, welche 1990 unter DDR Flagge von Ost nach West fuhr !!
... nach mehreren Umbauten 1993 / 1998 & 2000 ist sie noch heute aktiv.
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| Fährstelle ~ Dömitz / Elbe - km 504,0 - ab 07. Dezember 1989 !! |
| Grenzübergangsstelle / DDR |
Fährschiffe |
Grenzabfertigung |
Grenzstempel (Visa) |
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| Dömitz |
nach Kaltenhof (BRD) |
Fährstelle Dömitz |
- Grenzöffnung - |
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Info: .. zum Übergang Dömitz (DDR) ~ Kaltenhof (BRD)
Die Güst wurde zwischen den 1945 zerstörten Elbbrücken eingerichtet ~ wobei eingerichtet etwas übertieben klingt ~ denn tatsächlich gab es dort keinerlei Anlegemöglichkeit. Also fuhr das Bundesdeutsche MS "Elbe-Star" der Reederei Wellert aus Paulin einfach in den Ostseitigen Buhnengrund. Das Schiff verfügte über eine Bugleiter über die man aufs Schiff gelangte.
Ab 10.00 Uhr konnte es dann offiziell losgehen. Auch hier konnten anfangs nur die DDR Bürger diese Verbindung nutzen - die Bundesbürger mussten sich noch bis 01. Janur 1990 gedulden, bevor auch sie an das Ostufer durften. Die Überfahrt erfolgte auf die andere Elbseite - dort gab es aber auch nix, daher wiederholte sich die Anlegerei ähnlich. Am Elbdeich wurde dann ein Busschuttle nach Dannenberg eingerichtet.
Der provisorische Betrieb wurde bis zur Einrichtung einer Anlegestelle 1990 für eine Wagenfähre aufrecht gehalten. Ab 1990 übernahm die damalige BRD Wagenfähre "ILKA" den Fährbetrieb. Ab 07.09.1991 kam dann "God met ons III" aus Holland im Charter an diese Fährstelle. Die Fähre "Ilka" wurde an die neue Fährstelle Schnakenburg - Lütkenwisch verlegt.
Dieser Fährbetrieb wurde bis zum 18. Dez. 1992 aufrecht erhalten. Dann wurde die wieder aufgebaute Strassenbrücke feierlich eröffnet. Damit wurde die Fährstelle überflüssig und wurde aufgegeben - die Fähre abtransportiert und über Cuxhaven - per Lastenponton in die Niederlande zurück gegeben ...
Heute ist die Fährstelle geschlossen / verwaist und erinnert uns an diese bewegte Zeit.
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| Fährstelle ~ Bitter / Elbe - km 522,8 - ab 19. November 1989 !! |
| Grenzübergangsstelle / DDR |
Fährschiffe |
Grenzabfertigung |
Grenzstempel (Visa) |
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| Bitter ( Herrenhof ) |
nach Hitzacker (BRD) |
Fährstelle Bitter (Herrenhof) |
- Grenzöffnung - |
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Info: .. zum Übergang Bitter (DDR) ~ Hitzacker (BRD)
Bereits am 18. November 1989 wartete das Westdeutsche Fahrgastschiff "Drawehn" aus Hitzacker kommend ~ auf die Freigabe der Grenzer zum Wechsel auf die Ostdeutsche Seite am km 523 in Höhe Herrenhof ~ jedoch vergebens. Während am Ostufer bereits gefeiert wurde, blieb den Hitzackern diese Freude vorerst verwehrt.
Erst am 19.11.1989 durfte dann das Motorschiff genau um 12.00 Uhr die Grenze nach Bitter - genauer in Ortslage Herrenhof - passieren und anlegen. Somit war diese Verbindung auf der Elbe seit 44 Jahren die erste die wieder in Betrieb ging, seitdem 1945 die Fährverbindung abgerissen war. Die geplante Wagenfähre kam nie zustande ... es blieb immer eine reine Personenfähre. Die Fährverbinung ist auch heute noch aktiv - derzeit mit dem Fährboot "Elbe" - jedoch nur in der Sommersaison.
Der Fährbetrieb - nur Personen & Fahrräder - wird vom 01. April bis zum 15. Oktober jeden Jahres durchgeführt.
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| Fährstelle ~ Darchau / Elbe - km 536,4 - ab 25. November 1989 !! |
| Grenzübergangsstelle / DDR |
Fährschiffe |
Grenzabfertigung |
Grenzstempel (Visa) |
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| Darchau |
nach Neu Darchau (BRD) |
Fährstelle Darchau |
- Grenzöffnung - |
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Info: .. zum Übergang Darchau (DDR) ~ Neu Darchau (BRD)
Die Güst wurde an der alten Fährstelle in Darchau (seit 1945 stillgelegt) eingerichtet. Dazu wurde das Bundesdeutsche Ausflugsboot "Luna" aus Lüneburg gechartert. Da es keine geeigneten Bauten auf der Ostdeutschen Seite gab, wurde eine provisorische Güst mittels Wohnwagen (Typ Bastei) und ein paar Lampen am ehemaligen Postenweg geschaffen.
Diese Verbindung wurde nur an den Wochenenden betrieben. Ab dem 15.04.1990 kam dann die von der Gemeinde Neu Darchau (BRD) angekaufte freifahrende Wagenfähre "Tanja" (die erste) zum Einsatz, nachdem beidseitig entsprechende Anlegestellen geschaffen wurden. Anfangs waren nur PKW zugelassen - nach weiterem späteren Ausbau - dann auch LKW und Busse bis 34 t.
Ab Mitte 1994 wurde die "neue" WF "Tanja" in Betrieb genommen, welche auch heute noch an dieser Stelle aktiv im Einsatz ist.
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| Fährstelle ~ Neu Bleckede / Elbe - km 549,9 - ab 26. November 1989 !! |
| Grenzübergangsstelle / DDR |
Fährschiffe |
Grenzabfertigung |
Grenzstempel (Visa) |
| .. noch in Bearbeitung |
.. noch in Bearbeitung |
.. noch in Bearbeitung |

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| Neu Bleckede |
nach Bleckede (BRD) |
Fährstelle Neu Bleckede |
- Grenzöffnung - |
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Info: .. zum Übergang Neu Bleckede (DDR) ~ Bleckede (BRD)
Hier ging die Initiative von Westdeutscher Seite aus !! Der Schiffsmakler Michael Herold aus Honstorf - konnte den Eigner Karl-Heinz Büchel ~ dieser betrieb die Fährverbindung Hoopte-Zollenspieker ~ für das Vorhaben gewinnen und fuhr mit dem Fährprahm "Zollenspieker" seitlich geschoben von der Barkasse "Tanja" am 25.11.1989 nach Bleckede - dort versuchte er auf die Ostdeutsche Seite zu fahren, was aber durch die Grenzer damals noch mittels der dort stationierten Grenzboote verhindert wurde .. sie hatten noch keine Freigabe für eine Güst erhalten.
Jedoch am Folgetag gelang die erste Überfahrt auf die DDR Seite - um 13.44 Uhr legte das Fährschiff auf der Ostdeutschen Seite an. Damit war eine Verbindung eingerichtet ~ die Freude war zwar groß, aber dies blieb eine "Eintagsfliege", denn die Grenzer ließen bis zum 23. Dezember 1989 nur eine einseitige Passage von Ost nach West zu - erst dann konnten auch die Bundesbürger in den Osten reisen.
Bis zum 07.04.1990 blieb diese Fähre im Einsatz und war auch nur an den Wochenenden in Betrieb ~ abgelöst wurde diese Koppelfähre durch die Fähre "Amt Neuhaus" - welche dann einen täglicher Fährbetrieb aufnahm.
Diese Fährverbindung ist ebenfalls auch heute noch in Betrieb.
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| © Uwe Giesler / Berlin |
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