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Berufsschule
"Karl Meseberg" |
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Schönebeck
- Frohse (Elbe) |
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Aus- und Weiterbildung in der Binnenschiffahrt der DDR inkl. der Passagierschiffsflotte
In der Tradition der Binnenschiffer fand die Ausbildung
traditionell durch die Eltern - auf den privaten Schiffen - statt. Man wuchs
also quasi in den Beruf eines Schiffers hinein und setzte das erlernte
bzw. angelernte auf den Schiffen der äteren Generation fort.
Mit Einführung der modernen Berufsschifffahrt in
der DDR ab Mitte der 50´er Jahre, reichte diese Ausbildung nicht
mehr aus um die modernen Motorgüterschiffe und deren Motorisierung
zu bedienen. Daher wurde in Schönebeck-Frohse eine Betriebs-Berufsschule
für den Beruf eines Binnenschiffers gegründet.
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Wer war
"KARL MESEBERG" ? Karl-Meseberg
- der Namensgeber der (BBS) Betriebsberufsschule - war ein Arbeiterführer
der 1919 - während der Novemberrevolution ermordet wurde - und von
der Brücke der Hafenbahn in Halle / Saale in den gleichnamigen
Fluß geworfen wurde. |
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Gründung der "Schiffsjungenschule Karl Meseberg" am 26.11.1949 !!
Der Beginn für eine fundierte Ausbildung an einer Schule für den Beruf des Binnenschiffers - außerhalb der vormals elterlichen Ausbildung auf dem eigenen Schiff, wurde mit der Gründung der Schule gelegt und nunmehr auch Jugendlichen zugänglich, welche historisch gesehen - nicht bereits in dieser Berufsgruppe aufwuchsen...!!
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Foto´s von der Ausbildung in den Jahren 1952 bis 1955 |
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26. April 1952 |
26. April 1952 |
26. April 1952 |
26. April 1952 |
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09. Juni 1953 |
09. Juni 1953 |
09. Juni 1953 |
02. September 1955 |
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Lehrlinge gehen an Bord der LS - Weltfrieden & Makarenko |
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Am Anfang stand auch die "Erwachsenen - Fortbildung" !!
In den ersten Ausbildungsjahren wurden nicht nur Lehrlinge ausgebildet.
Es gab ja noch viele der gestandenen Schiffer, die über keine bzw.
nur unzureichende Ausbildung in diesem neuen Berufsbild verfügten.
Daher sind auf der Rückseite der Anlage hinter dem Sportplatz einige
Baracken entstanden, in denen die Schiffer übernachteten, die zur
sogenannten Erwachsenenqualifizierung für ein paar Wochen nach
Frohse kamen, um dort Ihren Abschluß nachzuholen. Diese Binnenschiffer
schlossen die Ausbildung mit der Qualifikation eines Decksmann´s
ab.
In der Ausbildung wurden verschiedene Qualifikationen ausgebildet.
Anfangs wurden noch spezielle Maschinisten ausgebildet, später
war in der Lehrzeit die Bildungsrichtung "Motorenwart" mit
einbezogen, so das diese Ausbildungsrichtung Maschinist nicht mehr speziell
gelehrt wurde, also auch der "Dienstgrad" Maschinist an Bedeutung
verlor.
Nach der abgeschlossenen Ausbildung wurde man auf einem Binnenschiff
der DDR als Bootsmann eingesetzt.
Wer sich weiter qualifizieren wollte, konnte nach Abschluß von
Patenten in der Binnenschifffahrt - was wiederum einen erneuten Besuch
der Berufsschule voraussetzte - den Abschluß als Steuermann machen.
Die Kollegen der Binnenschifffahrt bezeichneten diesen Abschluß
als: "Schiffsführer ohne Schiff" !!!
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Die personelle - Weiterbildung - wurde ständig gefördert !!
Aber auch wenn man ein bereits "gestandener" Binnenschiffer war, hörte die Qualifikation eigentlich nie auf - zum einen änderten sich die Vorschriften, zum anderen benötigte man für die verschiedenen Fahrensgebiete unterschiedliche Patente, welche man natürlich erlangen mußte - oder eine Arbeit in höherer Qualifikation durchführen wollte => Also hieß es - "wieder die Schulbank drücken !!"
Auch diese Qualifikations-Lehrgänge wurden in Frohse angeboten und absolviert - dabei entstand das folgende Foto : |
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... aber nun zurück zum Beginn der Lehrtätigkeit - zur Berufsausbildung :
In einer 2 1/2 jährigen Ausbildung wurden die Lehrlinge
zum ...
MATROSEN DER BINNENSCHIFFFAHRT
... ausgebildet.
Dieses Berufsbild war nunmehr ein offiziell angerkannter
Ausbildungsberuf. Ohne diese Ausbildung konnte man fortan in
der Binnenschifffahrt nicht mehr bestehen.
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Die Berufsschule mit
Wohnheim |
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etwa um 1977 |
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Dafür wurde eine neue Schule für 200 Schiffsjungen gebaut.
1956 war das Richtfest der neuen Schule, die aus einem Gebäude
für den Unterricht, einem Wohnheim für die Unterbringung der
Lehrlinge (ca. 5 pro Zimmer) , einem Speisesaal mit Küche, einem
Sportplatz und 2 Volleyballplätzen am Standort in Schönebeck
/ Frohse bestand.
Am 1. März 1957 begann der Schulbetrieb in der neuen Ausbildungsstätte.
Die Lehrlinge erhielten dort das theoretische Grundwissen. Grundsätzlich
lernten die Schüler damals 2 1/2 Jahre, 1 1/2 Jahre an Bord eines
Binnenschiffes und ein Jahr an der Berufsschule in Schönebeck.
In der Ausbildung wurden pro Jahrgang ca. 150 Matrosenlehrlinge in
5 Klassen aufgeteilt und ausgebildet. Wobei gleichzeitig Berufsschüler
der "Weißen Flotte" (Passagierschiffer) und der "Schwarzen
Flotte" (Binnenfrachtschiffer) den theoretischen Unterricht absolvierten.
Desweiteren wurden auch Jungen und Mädchen ausgebildet, die ihre
Lehre als Verkehrskaufmann absolvierten, um in administrativen Berufszweigen der Dienststellen zu arbeiten.
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Gruppenfoto - Frühjahr
1965 |
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Lehrlinge zum Verkehrskaufmann |
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... ungefähr ab dem Jahre 1965 betrug die Lehrzeit nur noch 2 Jahre, da von
den Polytechnischen Oberschulen (heute Real- oder Gesamtschule) nur noch Schüler
kamen, die die 10. Klasse erfolgreich abgeschlossen hatten.
Die Ausbildung wurde Turnusmäßig durchgeführt
- ca. 12 Wochen auf einem Schiff und dann wieder 12 Wochen Frohse! Natürlich
fanden während der Zeit der Lehrausbildung, wo man ja bekanntlich
in einem Lehrlingswohnheim untergebracht war, nicht nur Schule statt.
So war unter anderem immer Dienstags Disco im Speisesaal ! - aber auch sportlich hatte die Berufsschule einiges zu bieten - so zum Beispiel eine Fußballmanschaft - "Zapfensteich"
dann war immer 22 Uhr !!
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Lehrlinge in der Fußballmannschaft der Binnenreederei 1980 |
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Der Donnerstag war der Tag den alle Lehrlinge "besonders
liebten" - groß rein Schiff war dort angesagt.
Das bedeutete für alle putzen und bohnern und alles was dazugehört
,oh man, da denken sicherlich viele die diesen Abschnitt lesen daran,
wie die komplette Mannschaft unter Aufsicht das Wohnheim vom Keller bis
zum Dach reinigen mussten. Auch die Außenanlagen gehörten natürlich
mit dazu.
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© 2004 |
... die Gebäude während des Elbe - Hochwassers 2013 ... geflutet ... |
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Für die Zeit der Ausbildung bestand natürlich "Uniformzwang".
Die Dienstkleidung wurde von der Reederei gestellt und bestand aus
dunkelblauen Uniformen, ähnlich der, die bei der Volksmarine zum
Einsatz kam. Diese wurde in der Berufsschule getragen bzw. bei der Heimfahrt
am Wochenende. Dazu eine Schirmmütze in Blau - und in den Sommermonaten
wurde ein weißer Überzieher auf die Mützendeckel gezogen.
Die Hemden waren graublau. Auf dem linken Arm der Uniformjacke war eine
gelbe (goldgelb) durchgehend Litze, über die der Namenszug BS für
Berufsschule "Karl Meseberg" stand. Darüber ein ovales
Logo in dem - DBR- stand. Dieses Logo wurde aber Ende 1977 in - BR -
abgeändert, weil man aus dem Namen "DEUTSCHE BINNENREEDEREI"
das "Deutsche" entfernt hat. - Aber seit der Wende 1990 mit
der Gründung der DBR - GmbH es ist wieder da!
Die Lehrer auf der Berufsschule hatten auch Uniform, je nach Dienstrang - jedoch abweichend zum fahrenden Personal - wo
das Dreieck auf dem oberen Ring unten offen war, trugen die Lehrkräfte
das Dreieck auf dem oberen Ring aufgesetzt, was die Dienstrichtung "Administrativen
Dienst" bei der Binnenreederei kennzeichnete - also kein fahrendes
Personal.
( die Abbildung der Dienstränge / auch für Lehrlinge seht ihr - hier - in der Uniformordnung vom 23. März 1973 )
Bei der Praktischen Ausbildung hatten alle Lehrlinge ein so genantes
Bordpäckchen. Das war ein Blauer Arbeitsanzug sowie Hose und Blouson
Jacke mit goldfarbenden Knöpfen auf denen ein Anker war.
In den Jahren 1955 bis 1989 wurden somit ca. 5100 Jugendliche zum
Matrosen der Binnenschifffahrt ausgebildet. Zusätzlich die vielen
Kollegen, die eine Erwachsenenqualifizierung, oder eine Weiterbildung
zum Steuermann bzw. zum Schiffsführer inkl. der verschiedenen Patente
absolvierten. - |
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Umbruch und Wendezeit in der
Berufsschule seit 1989 bis heute
Fortbestehen als Berufsschulzentrum
Schönebeck |
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Nach der Wende verwaiste das Gelände wie die vielen anderen Objekte
der Binnenreederei.
1996 waren es noch ganze 40 Lehrlinge, die in einer 3 jährigen
dualen Ausbildung den Beruf eines Binnenschiffers erlernen durften.
Die Schifferschule "Elbe" firmierte als Abteilung Binnenschifffahrt
der Berufsbildenden Schulen des Landkreises Schönebeck. Das anerkannte
hohe Ausbildungsniveau an dieser Schule hat sicherlich dazu beigetragen
die Wirren der Wendezeit zu überleben.
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Berufsschulzentrum Schönebeck |
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© 2005 |
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Die Schifferschule Schönebeck - als einzige Bildungseinrichtung
für die Ausbildung von Binnenschiffern in den neuen Bundesländern
- wurde in diesen Schulkomplex integriert. Damit wird die Ausbildung
von Binnenschiffern, für die 1985 in Schönebeck die Grundlagen
geschaffen wurden, traditionell weitergeführt.
(Quellen: Info des Landkreises Schönebeck, Erinnerungen
von Herbert Eikmeier, auszugweise Gewiese, Schönknecht - Binnenschifffahrt
zwischen Elbe und Oder)
Mehr Infos zum heutigen Ausbildungsstandort, findet Ihr hier: BBS-Salzlandkreis
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Möchten Sie ehemalige Klassenkameraden wiederfinden,
dann dürfte Ihnen der folgende Link behilflich sein. Er führt
Sie direkt auf eine Partnerseite für die Suche nach Klassenkameraden
der ehemaligen BBS - Karl Meseberg, wo Sie sich kostenlos eintagen können.
Auch Schulfotos können Sie hochladen und Ihre darauf abgebildeten
Kamaraden benennen.
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Klickt auf den Link,
meldet euch kostenlos an & geht dann zum => Bundesland Sachsen
Anhalt => Schönebeck : |
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=> unter - Berufsschule " Karl Meseberg " der Binnenreederei |
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© Uwe Giesler / Berlin - zuletzt bearbeitet im September 2018 |
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- zurück zur Schulauswahl |
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zu den Lehrschiffen
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