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Nutzung
Die Grenzübergange waren der Hauptverkehrsweg der Frachtschifffahrt in Ost - Westrichtung und umgekehrt.
Damit gehörte dieser Streckenabschnitt zu den am stärksten befahrensten Transitstrecken. Entweder im direkten Warenaustausch mit der DDR oder aber im Transit nach Westberlin, dem Bundesgebiet - weiterführend in die Beneluxstaaten, den Niederlanden, nach Frankreich oder bis nach Österreich & der Schweiz. Eine besondere Bedeutung hatte dieser Abschnitt auch für die Versorgung der Westberliner mit den entsprechenden Waren und Brennstoffen. Dazu war u.a. auch eine größere Tankerflotte im ständigen Einsatz.
Die Binnenschiffsflotte der DDR benötigte die Übergänge zur Sicherstellung der Transporte zwischen den Industriestandorten an der oberen Oder (z.Bsp. Eisenhüttenstadt - EKO) und der Elbe bzw. bei Oder-Niedrigwasser zur Umfahrung über den Kanalbereich um die Standorte an der Spree zu erreichen. Eine große Bedeutung hatte natürlich die polnischen Transit-Schifffahrt, welche ihre Transporte zwischen Polen und dem Bundesgebiet sicherstellte.
Einen nicht unwesentlichen Anteil hatten auch die Wasserstrassendienste (WSHA) der DDR, welche - was viele gar nicht wissen - in ähnlich Form wie die Deutsche Reichsbahn in Westberlin - Dienste im Einsatz für Westberlin - z.Bsp. zur winterlichen Freihaltung der Flüsse und Kanäle mittels der DDR-Eisbrecherflotte erbrachte und / oder Reparaturen an Eisenbahnbrücken etc. durchführte. Erwähnenswert ist es sicherlich auch, das die Schub - Schiffseinheiten der Binnenreederei einen großen Teil der "Müllentsorgung" aber auch die Restpapierentsorgung - wie auch der anfallenden Bauschutte aus Westberlin in die DDR zur Deponiertung entsorgte.
* Für Fahrgastschifffahrt in der Personenbeförderung gesperrt !! Privatboote im Transit von und nach dem Bundesgebiet - nach Westberlin musten auf Frachtschiffe verladen / transportiert werden * Abfertigung / Kontrolle
Über die Abfertigung der Binnenschiffe an den einzelnen GüSt. möchte ich hier nicht vertiefend eingehen - wer es erlebt hat kennt das Gefühlsleben aus eigener Erfahrung und wem es erspart geblieben ist, dem kann man diese physische Anspannung weder textlich noch bildlich nahebringen - somit sei nur gesagt, das auf Grund der besonderen Umstände im Berliner Gebiet - die Kontrollen natürlich besonders streng und langwierig waren.
Schon im Grenzvorfeld wurden die Binnenschiffe - besonders auf der Ostseite des Stadtgebietes von Berlin - seitens der Grenzkontrollorgane "eskortiert" - lange bevor man den eigentlichen Grenzübergang erreichte.
Welches Prozedere auch für die Binnenschiffe des VEB Binnenreederei mit Besatzungen - ohne ständiges Visum - mit sich brachte, habe ich aus eigenem Erleben hier auf meiner Homepage mal in einer kleinen Story aufgeschrieben.
Bei Interesse könnt ihr es hier nachlesen !!
* Nochmals möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich betonen, das es mir bei diesen Beschreibungen nicht um eine Glorifizierung der Standorte und Ereignisse geht, sondern auf Grund der heutigen - für die meisten - kaum noch nachvollziehbaren Umstände und Gegebenheiten (baulich ist ja fast nichts mehr vorhanden) um eine allgemeine Darstellung der schwierigen Situation während der Teilung - für unsere Nachkommen geht !
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